Heinz-Dieter Gerstenköper der "Warsteiner"

Warstein

Warstein; obwohl Stellen der heutigen Siedlung bezeugen, dass es schon vor tausenden von Jahren menschliches Leben hier gegeben hat, wird Warstein erst 1072 urkundlich erwähnt. Nachweislich befand sich etwa 1, 5 km vom heutigen Stadtzentrum ein Ort, dessen Mittelpunkt noch heute die Kapelle "St. Maria BMV und St. Antonius von Padua" aus dem 17. Jh. Im Jahre 1276 wurde Warstein, im Zuge der Stadtgründung, die Stadtrechte verliehen - von Siegfried von Westerburg, der vorher die alte Siedlung verlangte. Der Wohlstand, der durch zahlreiche Äcker, hohe Waldbestände, zahlreiche Hütten- und Kammerwerke sowie den Anschluß am Hansebund garantiert wurde, intensivierte sich im 18. und 19. Jh. durch den Industrieausbau. Am 31. 12. 1802 veränderte sich die Fassade Warsteins durch einen großen Stadtbrand zum Nachteil. Hessische Landesherren, die seit 1803 regierten, befahlen, die mittelalterliche Stadtburg zu verlassen und im Wäster / Range- Tal Wohnhäuser und öffentliche Gebäude zu errichten. Während der folgenden Jahre stieg die warsteiner Bevölkerungszahl stetig an. Vorteilhaft für diese Entwicklung war die expandierende Industrie - besonders im eisenverarbeiteten Bereich. Am Tage des 1. 1. 1975 bildete sich aus dem 1844 errichteten Amtes Warstein, die Gemeinde Suttrop und der alten Stadt Warstein die heutige Stadt. Die rund 30.000 Einwohner der einzelnen Ortsteile leben und fühlen mit dem Selbstverständnis und ihren Traditionen.

Die Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke; 1872 verkaufte der Staat das "Hüttenwerk Holzhausen" bei Homberg an der Efze (Hessen), in dem bis 1907 gußeiserne Öfen und gußeisernes Gerät gefertigt wurden, an das Warsteiner Unternehmen; aus Holzhausen stammen vermutlich die sogenannten "Märchenöfen", die von den Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke verkauft wurden; das Hüttenwerk Holzhausen wurde 1968 liquidiert (dabei sollen alle Gussmodelle, Formen und Archivmaterial vernichtet worden sein);
Der alte Warsteiner Bahnhof war für mich "Das Tor zur Welt" Von hier aus fuhr ich schon im Alter von elf Jahren ohne Begleitung der Eltern nach Castrop. Die Streckenführung änderte sich damals beinahe täglich. Durch die Bombenangriffe der Alliierten waren die Gleisanlagen derart beschädigt oder auch einfach völlig weggefegt worden, dass es beinahe zehn Jahre dauerte bis eine einigermaßen stabile und dauerhafte Verkehrsführung wieder hergestellt werden konnte. Auf meiner Strecke musste ich damals sechsmal umsteigen, bis ich bei meinen Großeltern vor der Tür stand. 
Der Bahnhof Warstein fiel Ende des Krieges alliierten Bombern zum Opfer. Es war ein heimtückischer Überfall auf einen vollbesetzten zivilen Reisezug. Man erzählte sich, dass die Leichenteile weit verstreut herumlagen und teilweise sogar in den Bäumen hingen. Da wo heute die "Bahnhofskneipe" steht, klaffte jahrelang ein tiefer Bombentrichter. Die Gaststätte war bis zum Neubau im Keller des Güterbahnhofs untergebracht.

Warstein

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