Heinz-Dieter Gerstenköper der "Warsteiner"

Dienstautos

Meine Dienstautos

Dienstag 18. Mai 1975 um 10:30 kamen überraschend Kurt und Bruno Schulte in meine Büro, sie präsentierten mir eine Anzeige aus ihrer Tageszeitung: Zahnarzt aus Werl bietet seine Mercedes 280 SE zum Kauf an. Sie machten mir schmackhaft, dass dieses Auto für mich als Dienstwagen geeignet ist. Ich hätte mir ja inzwischen Kontakte auf höchster Ebene aufgebaut und da könnte ich nicht mit einem 08/15 - Auto vorfahren. Ich sollte einen Termin machen und wenn das Auto gut ist, sofort einen Kaufvertrag abschließen. 

Nachmittags telefonierte ich mit dem Sohn des Zahnarztes und er erklärte, dass seinem Vater das rechte Bein abgenommen wurde und er nun nichtmehr Autofahren konnte. Der Mercedes hatte gerade einmal 12.000 km gefahren und war in einem Top-Zustand. Weiß mit Ledersitzen und Automatikgetriebe. Ich war begeistert. Man übergab mir den Autoschlüssel und ich durfte eine Probefahrt machen. An dem Schlüsselbund hing ein goldener Anhänge mit der Aufschrift:
     
An dem Schlüsselbund hing ein goldener Anhänge mit der Aufschrift:

"Lotte Cherie"

Der Sohn erklärte, dass Autos bei in ihrer Familie als vollwertiges Mitglied gelten und dementsprechend auch einen Namen tragen. Man spricht auch mit dem Auto, wie mit einem Menschen. Mein Probefahrt hat mich überzeugt, Lotte von der Familie zu adoptieren und schnellstens wieder zurück nach Brilon zu fahren. Ich befürchtete Ansteckungsgefahr. Als ich vom Hof fuhr, stand die komplette Familie am Garagentor und alle winkten mit weißen Taschentücher zum Abschied. Da war Volkstrauertag angesagt.
"Lotte Cheri" 
...und schon ging es los. Anfangs kutschierten die Brüder Kurt und Bruno mit dem Mercedes im Dorf herum aber so nach und nach sahen Sie ein, dass bei meinem Job eine Firmendarstellung besser gegeben ist.


Hier war ich unterwegs Deutschland von Nord nach und von West nach Ost zu durchqueren um einen Stamm vom Vertrags-unternehmen zu engagieren und auszubilden. Als Fahrer unterstützte mich Bruno Schulte, den ich aus der Zeit bei den Warsteiner-Eisenwerken kannte und ihm den Job bei UNIBAU beschaffte hatte, nachdem die Eisenwerke stillgelegt wurden.


Nachdem ich meine Job in Brilon erledigt hatte, in dem ich als Prokurist und Geschäftsführer die Werke UNIBAU, NORTEX, BMG und SATURN-Werbung aufgebaut hatte, wechselte ich zur Firma KENNGOTT Heilbronn und bekam die Aufgabe in NRW 10 Niederlassung aufzubauen und als Firmenfahrzeug wurde mein privater Mercedes übernommen.


Share by: