Heinz-Dieter Gerstenköper der "Warsteiner"

Castrop-Rauxel

1939  -  Der zweite Weltkrieg  -  1945

Im Sauerland waren wir vor den Bombenangriffen relativ sicher. Trotzdem hielten wir uns sehr häufig in Castrop auf. Glücklicherweise brauchten wir im Alarmfall nur aus unserer Haustür über die Straße laufen und waren in wenigen Sekunden im sicheren Bunker. Man hatte von der Ringstraße aus einen sehr langen Bunker durch den Schellenberg gegraben. Die Arbeiten waren noch nicht ganz abgeschlossen. Am Eingang befanden sich aus Brettern zusammengezimmert 2 Haupttreppen. Wir fühlten uns sicher wenn wir auf den Holzbänken saßen. Unter der Decke waren an einfachen Verdrahtungen Glühbirnen befestigt und auf den Schienenstrang standen vereinzelt Kipp-Loren herum.

1926 - Der erste Magistrat der Stadt Castrop Rauxel - 1933

Der Magistrat in der Zusammensetzung noch aus ehrenwerten  Männern, die im wesentlichen das Wohl seiner Bürger und der Stadt im Sinn hatten. 

1933 - Der erste Magistrat der Stadt Castrop Rauxel - 1945

Der Magistrat war inzwischen auch von Nazis (mit und ohne Uniform) durchsetzt, die sich skrupellos an Verbrechen gegen das jüdische Volk beteiligten, indem sie Deportationen von jüdischen Kindern, Frauen und Männern veranlassten. Sie lieferten im Rahmen der Euthanasie mindestens fünfzig Castroper Bürger zur Tötung in die Gaslager aus. 

1933 - Die SA-Sturmabteilung Castrop-Rauxel - 1945

Das war die Exekutive. Die 22 arbeitslosen Typen bekamen Knüppel in die Hände und gingen mit brutaler Gewalt auf ihre Mitbürger los um ihre irrwitzigen Vorstellungen von Recht und Ordnung durchzusetzen. Zumeist stammten sie aus der Umgebung von Castrop. Auch aus Städten, die nicht zu Castrop gehörten. Die Namen stimmen absichtlich in der Reihenfolge nicht mit Foto überein: Lücke, Klawe, Budde, Fuchs, Winterberg, Heber, Schulze, Hille, Pflips, Brocksiepe, Rodrego, Zerbian, Pfaff, Frese, Hartung, Miews, Weyer, Meier, Schade, Bodanowski.

Die Nazis haben es verstanden, für die Realisierungen ihrer Idee alle Menschen zu gebrauchen und zu missbrauchen


Dr. Richard Anton - stellver-treteneder Ortsgruppenleiter ab 29.11.1929 bis 01.02.1931
Hermann Wagner - SS Rats-herr ab 1932 bis 1937
Castrop, Widumerstraße, die Stadt hat sich mächtig raus-geputzt mit Hakenkreuzen
1941 Ein verführtes BDM-Mädchen in Uniform
Die weiter Laufbahn des Herrn Dr. Richard Anton  29.11.1929 bis 01.02.1931 Bezirksleiter: Castrop, Herne, Wanne-Eickel -  22.07.1930 bis 01.04.1931 Ortsgruppenleiter - 15.02.1931 bis 07.09.1945 Kreisleiter 
Geburtstagsständchen der NSDAP Lange Phrasen dreschen, mit denen Sie ihr Vordenker auf den unzähligen Parteitagen eingenordet hatte und woran sie auch fest glaubten.
Castrop-Rauxel Am Esch 3 Parteigenosse Mückeneim und Frau (Dachfenster) in froher Erwartung auf das Eintreffe der NSDAP Mitglieder Castrop-Rauxel.

Das goldene Buch der Stadt Castrop-Rauxel

Das goldene Buch aus der NS-Zeit galt für lange Zeit als "verschwunden". Böse Zungen behauptetet sogar, es wurde bewusst zurückgehalten, bis alle Beteiligten verstorben waren. Man erinnerte sich nicht gerne an Eintragungen von: Baldur von Schirach, Gauleiter, NSDAP-Kreisleitern und sonstige Nazi-Größen. Das war ein mieser Umgang mit den Opfern aus dieser Zeit.

1939 - DER WELTKRIEG - 1945



Deutschland lebte bereits in einer Diktatur. Mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 begannen Adolf Hitler und seinen Generälen schon den seit langem geplante Krieg um den s.g. "Lebensraum im Osten",  der nach seriösen Schätzungen durch unmittelbare Kriegseinwirkung 65 Millionen Menschen das Leben kostete. Werden die weiteren Folgen durch Verbrechen und Krieg einbezogen, dann liegt die Gesamtschätzung bei etwa 80 Millionen.
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