Nachdem John F. Kennedy am 22. Oktober 1962 die amerika-nischen Luftstreitkräfte in Kampfbereitschaft versetzte und Chruschtschow die sowjetischen Atomraketen nach Washington gerichtet hatte, geriet die Welt in eine Krise, die den Dritten Weltkrieg hätte verursachen könnte.
Später wurde sie als "Kubakrise" be-zeichnet. Die 13 Tage (14. bis 28. Ok-tober 1962), die die ganze Welt be-wegten, lösten eine Diskussion in Ex-pertenkreisen aus.
Mit der Fernsehansprache, von höch-ster nationaler Dringlichkeit des ame-rikanischen Präsidenten John F. Kennedy am 22. Oktober 1962 publik gewordene Krise, wurde durch Brief-wechsel zwischen John F. Kennedy und Nikita Chruscht-schow beigelegt.
Castro wollte den atomaren Erstschlag der UdSSR. Offenbar hat Fidel Castro selbst den Brief Chruschtschows absichtlich missverstanden.
Dieser verstand sehr wohl, was Castro von der UdSSR wollte – sie sollte die USA nicht „aus heiterem Himmel“ an-greifen, sondern einen nuklearen Ver-geltungsschlag führen, falls die US-Armee in Kuba einmarschiert wäre. Mit der Warnung, die UdSSR dürfe nicht den Fehler machen, dem Feind den atomaren Erstschlag zuzuge-stehen, kann nur gemeint sein, dass die UdSSR als Erste diesen ent-scheidenden Schlag ausführen sollte – im Fall einer vom Feind ausgehenden Aggression darf man diesem nicht auch noch die Ent-scheidung über-lassen, wann die nukleare Waffe zum Einsatz kommt. Quelle: Getty Images
Fühlte sich verpflichtet, alles zu tun, was in seiner Macht stand, um Kubas Existenz als sozialist-isches Land zu schützen. "Wir mussten ein greifbares und wirk-sames Abschreckungsmittel schaffen gegen eine amerikanische Einmischung in der Karibischen See. Aber was für eins? Die logische Ant-wort waren Raketen mit nuklearen Sprengköpfen zu installieren und ihre Anwesenheit dort vor den Vereinigten Staaten so lange geheimzuhalten, bis es für sie zu spät war, etwas dagegen zu unternehmen". Die beiden mäch-tigsten Nationen der Welt waren zum Kampf angetreten, jede mit dem Finger auf dem Knopf. Aber beide Seiten zeig-ten, das selbst die dringlichste Mein-ungsver-schiedenheit durch einen Kompro-miss gelöst werden kann, wenn der Wunsch, einen Krieg zu vermeiden, stark genug ist.